Donnerstag, 26. Mai 2011

Recht auf Leben

Nachdem der Blog ja nun schon eine Weile läuft, stoße ich auch einmal hinzu und trage einen "kleinen" Essay bei. Erfahrungsberichte über Fleischgelüste oder den Einkauf beim Biosupermarkt gibt es ja schon, also werde ich mich mal an einer Aussage über die Antriebe zum Vegetarismus versuchen.

Angefangen hat es wahrscheinlich in der 11. oder 12. Klasse, als ein Mitschüler in Philosophie eine ganze Unterrichtseinheit über Tierethik geleitet hat. Christoph war zu dem Zeitpunkt gerade Veganer geworden und nicht schlecht darin, diese Position aus moralischen Argumenten herzuleiten. Interessant fand ich es vor allem auch deshalb, weil er - bzw. die von ihm zitierten Philosoph*innen - keinen moralisch überhöhten Fleischverzicht um jeden Preis forderten, sondern im Falle des drohenden Hungertodes in der Wildnis das Töten von Tieren jederzeit für gerechtfertigt halten würden. Nur ist diese Situation in unserer heutigen Gesellschaft de facto nicht vorhanden - wir können auch vegetarisch (und sogar vegan) ohne Hunger oder Gesundheitsprobleme wunderbar leben.

Das ethische "Totschlagsargument" im doppelten Wortsinne stellt dabei wie eigentlich in allen ethischen Diskussionen des Themas immer die Frage dar, wie man es verantworten/begründen kann, ein empfindendes Lebewesen zu töten (/ihm Leid zuzufügen) mit dem einzigen Vorteil des flüchtigen Genusses. Anders ausgedrückt kann man es als ein Problem unterschiedlicher Hierarchieebenen darstellen: Während Genuss lediglich eine Luxusvariante innerhalb der Nahrungszunahme ist, auf die im Sinne des Selbsterhaltungstriebes verzichtet werden kann, ist eben dieser ein grundlegendes Motiv für alle Lebewesen und mündet in moralischen Systemen in Formulierungen à la "Recht auf Leben", dem Tötungsverbot etc. In klassischen Systemen sind Tiere dabei ausgeschlossen, neuere Philosoph*innen beziehen es jedoch ausdrücklich mit ein.

Schön provokant begründet dies Peter Singer, der sicherlich nicht meine volle Unterstützung hat, jedoch wunderbar zuspitzen kann: Er hinterfragt zunächst die Argumentationen, die "den Menschen" von "den Tieren" abgrenzen, um dann zu fragen, warum wir denn fühlende, empfindende Lebewesen mit Bewusstsein (Tiere) umbringen und essen, (erwiesenermaßen) nicht fühlende, nicht empfindene Lebewesen ohne Bewusstsein (behindert geborene Kleinkinder) mit aller Macht am Leben erhalten. Tatsächlich plädiert Singer dort auch dafür, die Tötung solcher Nachkommen in der ersten Zeit nach der Geburt als Abtreibung und somit als legal zu betrachten, möchte jedoch mit dien gedanken eigentlich auf die Schaffung eines Bewusstseins für die Tierrechtsproblematik bei seinen Leser*innen sorgen.


Zu diesem Zeitpunkt habe ich bereits damit geliebäugelt, mich als Vegetarier zu probieren, entschied mich jedoch - anders als ein Freund von mir, der in Folge des Referates Vegetarier wurde - aus verschiedenen Gründen dagegen. Neben Bequemlichkeit zählten dabei vor allem zwei Argumentationslinien: Die des Genusses des Fleischverzehrs, was mit einem wirklich guten Koch als Vater und Lieblingsgerichten, die sehr oft Lamm enthalten, recht schnell einleuchtete, sowie eine gewisse Arroganz gegenüber moralischen Erkenntnissen: Ich argumentierte mir selbst gegenüber, dass ich mir doch wenigstens ein Laster/ eine "Nichtperfektheit" leisten könnte. Schließlich rauchte ich nicht, trank Alkohol nur in Maßen und führte auch sonst kein allzu ausschweifendes Leben. Wenigstens das bisschen Fleisch essen, das sollte doch wohl erlaubt sein?

Nach dem Umzug nach Berlin änderte sich diese Haltung nochmals. Längst auf der Verstandesebene vom Vegetarismus überzeugt, verteidigte ich die Geschmacksargumente jedoch weiterhin mit verve. Lea und ich begannen, nur noch selten und dann gutes, wenn möglich Biofleisch zu kaufen - auch um zumindest nicht ganz so arg "schuldig" zu sein. Letzten Endes beschränkte sich unser Fleischkonsum auf etwas gutes (rotes, da mir grundsätzlich eh fast nur dieses wirklich "schmeckt") Fleisch, etwas Salami und ab und zu einen Döner. Parallel dazu wurde ich in der Uni konfrontiert mit einigen vegetarischen Kommiliton*innen, die sehr konsequent auch auf für mich unbekannte Aspekte (tierisches Lab in Käse) achteten.

Ein letzter Punkt war schließlich der Besuch zweier veganer Freundinnen von Lea, die sich während ihres Berlinurlaubs bei uns einquartierten und uns vorlebten, dass es - zumindest in Berlin - kein Problem ist, an vielfältige und leckere vegane Gerichte zu kommen. Auch zu diesem Zeitpunkt war ich noch nicht von veganen Argumenten überzeugt, die ich allerdings langsam aus der Sektiererecke rückte und auf eine vernünftige Grundlage stellte. Tatsächlich beeindruckend fand ich es aber als Beispiel dafür, was Menschen für ihre moralischen Überzeugungen aufzunehmen bereit sind, ohne dabei groß darunter zu leiden. Es war sozusagen der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte: Wenn die das können, schaffen wirs auch - zumindestens vegetarisch!

Lea und ich grillten eine Woche darauf am 8.05. im sonnigen Park unser letztes Stück (Bio-Lamm-) Fleisch und leben nun seit dem 9.05. rein vegetarisch - faszinierenderweise exakt zeitgleich mit Lara und Lars, obwohl wir zuvor nicht von unseren Plänen untereinander gesprochen hatten. Ein lustiger, aber vielleicht nicht ganz bedeutungsloser Zufall - oder wie die ZEIT es in einer Rezension von "Tiere essen" ausdrückte: "Nichts ist so verführerisch wie eine Idee, dessen Zeit gekommen ist".


Dienstag, 24. Mai 2011

Jonathan Safran Foers "Tiere essen" - ein Fazit

Quelle: Tiere essen


Machen wir es kurz, dafür aber nicht minder schmerzlos: Wer dieses Buch liest und sich eventuell schon vorher mit dem Thema "Tiere essen" für sich befasst hat und in Überlegungen verfallen ist nach dem Motto "Soll ich, soll ich nicht, was bringt mir das und den anderen, was bringt das den Tieren etc." wird es sich nach der Lektüre ganz sicherlich (wenn es sich denn um einen Mensch mit einem Gewissen, einer generellen Moral und der Fähigkeit des Denkens handelt) noch einmal gut überlegen, ob er jemals wieder Fleisch essen sollte.

Grundsätzlich handelt es sich hier eigentlich nicht um ein Plädoyer für den Vegetarismus - aber ich lege es für mich als so einen aus, da er bei mir genau das bewirkt hat: 
Den Ekel vor dem Menschen, der in der Lage ist, Tieren solche Grausamkeiten anzutun! 
Den Ekel vor Fleisch von Tieren, welche mit einer Brutalität gezüchtet, gemästet und getötet werden, die einem den Magen rebellieren lässt!

Wo ich vor vier Jahren noch Vegetarierin aus rein geschmacklichen Gründen war, so bin ich es heute aus ethischen - zu recht, wie mir scheint! Jonathan Safran Foer hat mich in meiner Entscheidung, erneut Vegetarierin zu werden, unterstützt und bestätigt.

Ich Naschkatze Ich


Ohne Süßigkeiten ja ich persönlich ja nun überhaupt nicht leben. 
Morgens, mittags, abends - immerzu!  
Aber dieser "Saft"laden namens "Haribo" (Entschuldigung, diese "Firma") ist ja augenscheinlich nicht in der Lage, ihr Halal"Haribo" (ihre vegetarischen Süßigkeiten) in den Läden anzubieten, die man so kennt und die man auch in Berlin problemlos findet. Gut, vielleicht habe ich auch noch nicht gut genug gesucht.
Katjes dagegen ist ja so lieb und schreibt dick und fett auf die Verpackung drauf, dass sie vegetarisch sind - danke, Katjes! Und dazu findet man sie noch problemlos ... Toll. 
Also, wir achten auch auf die Gelatine (Jonas hat letztens herausgefunden, dass sogar in manchen Frischkäsen das Zeug drinne ist).



Montag, 23. Mai 2011

Woche 2: Ungesund und gesund und ein Zwischenfazit

Ich bin jetzt in meiner 2. Woche des Vegi-Projekt...
...und ich bin noch nicht rückfällig geworden, ha!
Gut, ein oder zweimal habe ich Gelatine mitgegessen, aber da Lars uns von Anfang darauf beschränkt haben, uns auf fleisch- und fischlos zu konzentrieren, entfällt das. Vom Lab bei Käsen will ich erst gar nicht anfangen...
Die zweite Woche war ungesünder als die Letzte. Das habe ich schon in meinem vorderen Beitrag erzählt. Es ist halt sehr schwierig sich was für Mittag zu kaufen, was a) vegi ist und b) nicht vor Fett trieft! (und ich habe bedauerlicherweise keine Bio-Supermarkt um die Ecke bei mir auf der Arbeit) Was ich mir so zusammengemixt habe diese Woche seht ihr hier unten =)

Wie angekündigt war ich letzte Woche bei denn's biomarkt, der zweite Bioladen hier in der Stadt. Und ich war enttäuscht. Der war nicht wie - ein Qyper meinte - günstiger als andere Läden, nein, im Gegenteil. Er war teilweise sogar teurer. Dort habe ich mir dann nicht viel eingekauft, ausser die Ersatzmortadella (die wirklich wie eine aussieht, aber halt nicht danach riecht und auch nicht danach schmeckt) und der Räucherkäse, links im Bild. Die Käsetheke ist wirklich genial, ist zwar keine offene aber die haben dort jede Menge Auswahl an Käse, denn man sonst nicht kriegt in den üblichen Geschäften.
Vorne im Bild seht ihr den Tomatenaufstrich von DM (Alnatura) und hinten die vegetarische Bolognese. Alles günstiger als im Bioladen. Der Aufstrich finde ich jetzt nicht so Hammer, der Geschmack erinnert mich zu sehr an Ravioli aus der Dose. Die Sauce habe ich noch nicht ausprobiert. Und dann noch Nüsse, ein nicht zu vergessener Faktor für Vegis. Nüsse sind zwar sehr fetthaltig, aber in Massen (eine Handvoll pro Tag) liefert gut Vitamine und Eiweiss. Ich nehm immer so einenhalb Hände, weil ich die Dinge halt gerne habe und es sehr sättigt wenn man Vormittags Hunger kriegt =)
Gekauft habe ich sie in einem Discounter, die normalerweise Nüsse ansonsten enorm teuer sind. Für diese 200 g Mischung habe ich jetzt 1,89 Euro bezahlt im Vergleich zu Seeberger Nüsse um einiges günstiger...
Das ganze kalte Abendmahl sah dann so aus:

Dieses Wochenende habe ich dann "gross" gekocht und ein Rezept aus meinen ausgliehen Vegi-Bücher (GU finde ich immer noch am besten) gemacht.
Und zwar habe ich das ersten Mal in meinem Leben eine Frittata gemacht. Die erste ist mir gut gelungen, die zweite hingegen nicht. Die war dann zu flüssig. Gefüllt war die Frittata mit Ziegenfrischkäse und Spinat.
Dazu gabs Weisswein, also ganz chic.
Ich hab dann auch noch gebacken - was ich ja eher selten mache, obwohl es mir sehr viel Freude macht - aufgrund dieses Rezept hier
Es war superlecker, so richtig feucht obwohl ich immer noch nicht im Stande bin eine Glasur richtig zu machen *grummel*

Gestern gabs dann auf die Schnelle noch Wraps, selbstgerollt, mit ganz gesunden Zutaten (ich glaubs ja selbst nicht, dass ich sowas freiwillig esse) wie Mungobohnen...hmm!


Der Wrap ist gefüllt mit Ziegenfrischkäse, Tomaten, eben diesen Mungobohnen, dicke grüne Bohnen und Mais und Erbsen. Und bekleckert mit Naturjoghurt =) Lekker, lekker, vegi!

Heute Mittag gibt es dann für mich ein Sandwich mit dem Ersatzfleisch, dem restlichen Ziegenfrischkäse und Mungobohnen, Fruchtsalat bestreut mit Honig und Sesam (auch wichtig!) und natürlich den Nüssen.
Und weil ich so nette bin, habe ich dem Lars zum Frühstück auch ein Schälchen gemacht =)

So, jetzt komm ich aber mal zu meinen Zwischenfazit:
Was soll ich sagen?
Die Fleischgelüste sind nicht mehr so da, liegt wohl auch an den Fleischimitaten, die meinen Hirn vorgegauckelt haben, dass es Fleisch isst.
Ich laufe einfach immer wieder an Sachen vorbei wo ich denke "Oh nein, und das darf ich ja auch nicht mehr essen!" Nur ist es ja kein dürfen, sondern ich will es nicht essen. Ich koche viel mehr und das macht echt Spass auch wenn ich manchmal echt zu müde um zu kochen. Was ich bemerkt habe - und ich denke, dass ist nicht weil es vegetarisch ist - es ist anstrengend, es braucht Zeit und Wille sich gesund zu ernähren. Ich habe ja von Anfang an gesagt, dass ich es richtig machen will -
und das braucht seine Energie und Zeit, jeden Tag bewusst zu kochen. Ich will es auch gar nicht gross anders machen, weil es gibt keinen vernünftigen Markt für Vegis, die nicht kochen. Ich habe keine Lust mich der Rest meines Lebens mit Gouda Sandwiches vollzustopfen, dann mach ich mir lieber meinen Fruchtsalat halt morgens selber.
Zwischefazit Ende =)

Ahja und noch so nen Aufruf: Liebe Jungs, schreibt doch bitte auch mal! Das wird sonst alles hier sehr "weibisch" ;-)

Freitag, 20. Mai 2011

Gyros

Heute gab es das hier
Und ich muss sagen, dass es wahrlich hätte schlechter schmecken können. Gut, es war ein wenig überwürzt und mit mehr Zaziki hätte man da vielleicht noch etwas retten können, aber ansonsten sehr lecker und sättigend. Wir haben dazu Kartoffelecken gegessen und Weißkrautsalat ... ein ganz tolles leckeres Essen. Sicherlich nicht das Gesündeste, aber Ungesünder wäre es mit richtigem Gyros gewesen. Übrigens reicht die Portion locker für zwei Personen, auch wenn es bis zum Schluss nach nicht sonderlich viel aussieht. Aber sie reicht, definitiv! 

Biosupermarkt Teil 2

Zum Grillan

 Heute waren wir noch mal gemeinsam im Biosupermarkt, um neue Brotaufstriche und ein paar andere Kleinigkeiten zu  kaufen. Darunter waren ein paar Seitan Würstchen (s.o.), die für den "Fleischesser", welcher lediglich aus ethischen Gründen auf Fleisch verzichtet, am besten geeignet sind, da sie eben sehr nach Fleisch schmecken. Mir persönlich ist das eher weniger wichtig, da ich ja bereits Vegetarierin aus nicht ethischen Gründen gewesen bin. 

Gemüsegarten

Tomate

Von dieser Art Brotaufstrich hatten wir ja bereits eine getestet (die untere), aber jetzt war die Dose leer - und neue mussten her! Und da die alte so super lecker gewesen ist, wurde sie gleich noch mal gekauft! Und dazu noch eine neue Sorte - man muss ja testen, nicht wahr?


Mittwoch, 18. Mai 2011

Hmpf. Niederschlag.


Die letzten Tagen war nicht gesund essen.
Hatte keine Zeit zum Kochen, gestern gipfelte das Ganze in einer 5 Käsepizza von Ditsch und einer Pommes im Fussballstadtion...
da hab ich dann auch ziemlich gemerkt, dass es nur so von Fleisch wimmelt...
und ich sinniere schon die ganze Zeit über Salami mit Mayo auf Toast rum....
geh dafür heute in den zweiten Biosupermarkt in der Innenstadt (hab ja nicht das Privileg in Berlin zu leben...) und hol mir dort hoffentlich Inspiration...

oder Salamimitate!
Wenigstens bin ich nicht rückfällig geworden...



Bildquelle: Google

Montag, 16. Mai 2011

Kiepert und Kutzner

Heute war ich hier:



Praktischerweise liegt dieser wundervolle Biosupermarkt ja bei uns in der Nähe auf der Schönhauser und hat wirklich alles und noch viel mehr, was das vegane und vegetarische Herz begehrt. Nicht, dass es sonderlich schwierig wäre, in Berlin und vor allem in Prenzlauer Berg an solche Dinge zu kommen, aber dieser Supermarkt ist wirklich der beste und größte (mit Ausnahme wahrscheinlich mit dem auf der Schivelbeiner Straße, da muss ich bald auch mal hin). Erstanden habe ich u.a. diese feinen Dinge hier:




Es handelt sich um teure, aber hoffentlich sehr leckere Dinge. Keines hat unter drei Euro gekostet aber ich denke und hoffe, dass es der Geschmack wert ist. Da wir auch vorher kaum Fleisch gegessen haben und wenn, dann sehr gutes und teures, wird diese Summe im Geldbeutel nicht weiter auffallen, da solche Sachen dann eben seltener gekauft werden. Außerdem habe ich eine leckere Aubergine und eine Zucchini gekauft sowie ein paar Bananen. 
Bald ist unser Kühlschrank leer, zumindest was den vegetarischen Brotaufstrich anbelangt, und spätestens dann gibt es neue heiße Infos aus der Welt der Vegis!

Sonntag, 15. Mai 2011

Fleischgelüste...und andere unangenehme Dinge

In den letzten Tagen konnte ich leider nicht wirklich berichten von meinen Erfahrungen, da ich Fortbildung hatte und weit weit weit weit weeeg von irgendwelchen PCs waren. Konnte mich - Gott sei Dank! - auf der Fortbildung auch vegetarisch ernähren, allerdings...nun ja, bestand die vegetarische Kost aus Unmengen Gemüse und Kartoffel - und alles in Sauce ertränkt. Halleuja. Na gut, ich war jetzt nur zwei Tage da und es war Zufall, dass man Vegetarier mit Gemüsefresser verwechselt hat, aber nun ja. Fühlte mich dort sowieso gemästet, aber ja.

Ansonsten habe ich mich brav auf Vegijadg begeben und bin zu Basic Bio gegangen. War ich schon mal, weil das so schön in den Innenstadt hier liegt, allerdings nie mit dem "Auge eines Vegetariers"
Und so bin ich - oh Wunder, endlich! - auf jede Menge Vegiprodukte gestossen. Unter anderem hab ich mir ein kleiner Zwerg gekauft, so ein Brotaufstrich mit Rote Beete und Merretich (Du kennst ihn Lea ;-) und der schmeckt also wirklich jut! Hat zwar eine irritierende pinke Farbe, aber jut, darüber kann man hinweg sehen. Ansonsten habe ich Hirse und Co eingekauft, hab einiges gelesen über was man alles essen sollte und was nicht, in welchen Zusammensetzung. Weil ich mache das hier nicht nur aus ethnischen Gründen, sondern auch gesundheitlichen - und ganz ehrlich und ich bin ziemlich neugierig wie es denn ist und ob ich es durchhalte!
Bis jetzt habe ich jedenfalls schon mal sowas rumgemurkst/gezaubert:

Früchtesalat (jahaha! Meine Ma würde Augen machen...!) mit Honig und ein wenig Zimt und ein bissl Nüsschen und Fruchtzwerge (warum ess ich die eigentlich erst jetzt?) dazu gabs ein Brötchen - keine Zauberei (nein, das ist NICHT kochen) sondern ein gutes Beispiel für ein Mahlzeit auf Arbeit ...

was allerdings kochen war, war das da:



Hirse (im Kochbeutel! Das ist noch viel weniger beängstigend!), Spinat, Bärlauchtofufilet (sehr lecker, wenn es mir doch ein bissl zu durchgebraten geraten ist - hab ich überings so gekauft) und ein Tupferl Naturjoghurt. Hat gut geschmeckt, nur die Hirse war ein bissl zu fad, muss halt noch lernen, wie ich Sachen, die nur aus Kochbuch kenne, richtig zuzubereiten. Bin überings ein sehr sehr sehr grosser Gewürzefan und bin daher am Freitag in Düsseldorf gewesen, wo ja eine Strasse voller Asiamärkte gibt und bin da mal den Laden plündern gegangen (obwohl: das meiste ist auf Vorrat gekauft)

v.l.n.r: zweimal Sesam (das Pack 60 Cents!), Kurkuma (Gelbwurzel), Koriander und Tandoori.
Eigentlich habe - bis auf Tandoori - alles schon hier in meinem Gewürzregal...ich weiss einfach aus Erfahrung, dass was man das Zeugs was man bei Rewe, Edeka im Auslandsregal verkauft wird, ist viiiiel teuer als die Dinge, die man im Asiamarkt kaufen kann. Vor allem asiatische Gewürze, bei gewissen japanische Dinge sind sie auch teuer, muss man halt ausprobieren und lernen. Was sie sicherlich haben: mehr Auswahl! Und für uns Vegi ist die asiatische Küche die Basis für vieles - und ich bin dem sowieso nicht abgeneigt. Momentan punkere ich neben den Standartgewürzen Salz, Pfeffer, Paprika und Co. Garam Masala, Kreuzkümmel, Kurkuma, Koriander, Tandoori, so ein paar Ländermischungen, eigene Currymischungen etc.
Reichlich, reichlich und natürlich Aromat :-P
In Kurkuma bin ich also absolut verliebt...heute gab es Zbsp Linsen, Paprika und Pilze, darüber hab ein wenig Kurkuma getan, es sah richtig gut aus. Kurkuma gibt dem mehr gelbe Farbe, während Zbsp Kreuzkümmel ein ziemlich starken Eigengeschmackt hat. Ist also nicht immer ratsam wild zu würzen und dann erst zu probieren =)
Aber probieren geht ja über studieren, neh?

Ansonsten...
ich hatte ja Angst, ich würde Fleischgelüste kriegen...
und die kamen dann plötzlich gestern auch! Ich musste an Baguettesalami denken, an Parmaschinken - und das Wasser lief mir im Munde zusammen! Ich habs dann unorthodox und sehr ungesund gestillt: Ich habe Erdnussflips gegessen mit Lars *hüstel* Ja, ungesund und da ich gestern vollkommen faul war und mich nicht bewegt hat, doppelt so schlimm...
...allerdings hatte ich auch das monatliche Gespenst der Frau und da war es mir egal. (Zudem war die letzte Packung schon lange her....glaub ich...hoffe ich!)
Danach war die Fantasien von Fleisch weg...was ich allerdings in Düsseldorf merkte, als wir was kleines beim Japaner essen gegangen sind...es ist ja eines Fleisch zu ersetzen bspw zu verzichten, aber Fisch...da hätte ich echt schreien können als ich auf die Speisekarte geguckt habe und mir plötzlich bildlich klar wurde, was bei Fisch auch nicht mehr in Frage kommt...gut...mal schauen, wie ich damit klar komme, ich will jedenfalls nicht rückfällig werden in diesem Monat, danach muss ich schauen....es ist schon hart auf Lachs, Garnelen und Co zu verzichten..da tut mir die Salami und der Lyoner weniger weh...zudem man dan Fleichersatze essen kann und das vielleicht ein wenig abmilderten ist. Aber Fisch...was soll man da machen? Aus Tofu schnitzen? Weniger ;-)

Apropos, noch was zu Fleischersatz, was lustiges was bei Rossmann gefunden habe

Das ist "Sojafleisch fein" und wir hauptsächlich in Saucen zubereitet (hatte schon mal so ne vegetarische Bolognesesauce bei Netto für Lars gekauft - und fand die...naja.) Sieht aus wie Cornflakes, ich weiss. Ich fands lustig und werde es mal ausprobieren irgendeiner Sauce...also sowas gabs auch. Soja ist ja sowieso - solange man keine Allergie hat - gesund. Soviel mal zu meiner ersten vegetarischen Woche. Was lässt sich sagen ausser: Weiter gehts!

Am Design rumgemurkst - und was zum Blog

Hey ihr, ich hab mal am Design rumgemurkst. Man sieht Frau Erdbeereherz, die ich selbst geschnitzt habe. Und daher ist es wohl besser, wenn man zum Posten dunklere Schrift gebraucht. Sonst kann man die Post gar nicht lesen.

Well then noch was zu den Teilnehmern:

Lea = Lea, die das ganz durchziehen will und schon mal Vegi war
hazelmate = Lara, ich, gleichzeitig Admin, die den Blog auch ins Leben gerufen hat
Lars = Lars, der ist aufgeschalten, mein Freund und der hoffentlich hier auch bald mal was schreibt und schon zuvor Vegi war mit der Ausnahme, dass der Fisch gegessen hat.
Jonas = Jonas, Leas Freund, der ich hoffentlich ich auch hier bald mal aufschalten kann.

Das sind die erstmal aufgeschalteten Mitautoren, wer mitmachen will, soll sie sich doch bei mir melden. Noch was anderes: Da ihr Lea und JOnas unbefristet Vegi seid und wir nur erstmal 1 Monat und dann mal schauen, wie wir weitermachen...nun ja. Ich hatte eigentlich die Pläne diesen Blog nach diesem Monat in einen Kochblog umzuwandeln...? Ich weiss jetzt nicht ob ihr da andere Pläne hatten....?

Ja, das wärs erstmal. Muss nochmal gucken ob ich vielleicht noch mal am Design und den Gadget rummurkse, ehm...aber ich denke nach den Problemen von vorhin lass ich das mal....

Samstag, 14. Mai 2011

English breakfast

Jaha, leider muss ich ja sagen, dass ich NICHT schwach geworden bin, obwohl das so genannte "English breakfast" wirklich, wenn es gut gemacht ist, göttlich schmeckt (das hätte ich dem Koch heute schon zugetraut) und ich ein sehr großer Fan davon bin. 
Nun ja, aber wofür gibt es vegetarische Würstli (schnell auf den Einkaufszettel damit!), mit denen man hervorragend arbeiten kann und die eigentlich noch besser schmecken? 
Aber da es so etwa Abgefahrenes wie Tofuwürstchen auf dem Land, von wo wir gerade kommen, nicht gibt, konnte ich dementsprechend heute zum Frühstück nicht das Englische genießen - das muss warten, bis wir es daheim machen können. Also, raus in die Biosupermärkte dieses Landes!


Quelle: Google
 

Mittwoch, 11. Mai 2011

Die zweite Teilnehmerin; der zweite Teilnehmer

Mein lieber Freund und Ich hier


sind ein wenig radikaler, was den einen Monat anbelangt. Nicht nur, dass man das Gefühl hat, hier in Berlin sind mehr oder minder alle Studenten Vegetarier (ich übertreibe ein wenig), sondern man bekommt hier auch an jeder Ecke super leckere vegetarische und vegane Speisen angeboten, die die Auswahl des Speiseplans deutlich vergrößern und den Geschmackssinn positiv erweitern.
Da ich bereits fünf Jahre als erfahrene Vegetarierin vorzuweisen habe und Jonas durch die anregenden Unterhaltungen mit diversen Kommilitonen ethisch überzeugt wurde, wie unkorrekt es vom Menschen ist, Tiere zu essen, haben wir nun beschlossen, Nägel mit Köpfen zu machen und - ohne zeitliches Limit - vegetarisch zu leben.
Als "Unterstützung" für den Jonas und aus Interesse meinerseits lese ich gerade:


Genaueres darüber kommt dann später, noch bin ich nämlich über das erste Kapitel mit den Worterklärungen kaum hinaus gekommen. Aber das Wochenende naht und damit ein wenig freie Zeit ...

Dienstag, 10. Mai 2011

Erkenntnis des zweiten Tages (10.5) So schäme dich, Tofu!

Ich habe mich gestern Abend nach der Arbeit auf eine Vegi-Tour begegeben. (wenn man so will)
Da ich mir gesagt habe, dass ich auf keinen Fall ein Pudding-Vegetarier (http://www.lebensmittellexikon.de/p0002570.php) werden möchte, habe ich mich also auf die Suche nach Nüssen und Tofu gemacht.

Ich habe schon drei Sachen mal gelernt:

Tofu wird in in der Regel - geschickterweise - neben Fleisch deponiert oder zwischen Tiefkühlfrass. Als ob man dem angehenden oder eingefleischten Veggi sagen möchte: "Guck mal, mein Freund, dass alles verpasst du jetzt!"
Ja, dankeschön.

Selbst grosse Reweläden haben in der Regel ein paar überteuerte (mind. 2 Euro irgendetwas) Tofu bspw Soja Produkte. Sehen alle aus als wären sie aus Fleisch, allerdings ist eine Schmierwurst etwas, dass ich nicht mal zu Fleischzeiten gegessen hätte. Bwäh.
Bei Edeka ist noch schlimmer: Da gibt es mal geräucherten und normalen Tofu und das gezielt versteckt bei den Käsenuggets.

Seeberger ist ein Abzockladen. Gut, das hätte man auch zuvor wissen können, seit gestern weiss ich es aber entgültig. Oder wie lässt sich der Preisunterschied von 200 g Haselnüssen von 2 Euro begründen, nur weil auf einem Edeka und auf dem anderen Seeberger draufsteht? Ahja, bei Seeberger steht noch: Premium Hasselnüsse. Dann is ja alles klar.

Ich hab mir dann gestern doch so ein recht teures Vegi-Steak geholt, das hier.
Es war eigentlich sehr lecker und ich hätte mir echt Mühe geben müssen den Unterschied herauszuschmecken. Ich habe das gemacht, damit bei mir erst gar keine Fleischgelüste (die mich zu einem willenlose Sklave verwandlen) entstehen - also füttere ich meine Körper mit Fleischimitate. Zudem sind die nicht mal so ungesund. Dazu habe ich mir übering Ebly und Cocktailtomaten, ein bissl Zaziki (ich bin dem Zeugs verfallen) eingerührt. Et voila: fertig war mein Abendessen!

Der nächste Schritt wird jetzt sein mal in die Bibliothek zu gehen und Bücher zur vegetarische Ernährung auszuleihen....ich will das ja auch richtig machen!

Das Ziel und das Warum?

Ich habe mit meinen Freund vorgestern einen Deal gemacht: einen Monat lang fisch und fleischlos leben, also eigentlich auf der Basis eines Ovo-lacto-Vegetarierer. Darin werde ich in diesem Blog einen Monat berichten, bevor er dann zu einem lang geplanten, aber immer wieder verschobenen Kochblog übergeht.

Ich sehe das als offenen Blog, falls also Jemand Interesse hat mitzuschreiben, soll er sich melden. Lars und Lea, euch habe ich schon eine Einladung bezüglich dazu geschickt.

Irgendwann wenn ich wieder Zeit habe - in feeeeerner Zukunft - setz ich mich dann ans Layout und nehm noch ein richtiges von mir stammendes Foto als Hintergrund...aber erst mal isses so okay.